– Kunst- und Kulturausschuss bewilligt 37.000 Euro –

Der Ausschuss für Kunst und Kultur, pfälzische Geschichte und Volkskunde unter dem Vorsitz von Manfred Geis befasste sich in seiner Sitzung mit Zuschussanträgen und entschied einmütig, 14 Kulturprojekte mit insgesamt 37.000 Euro zu fördern. So erhält der Historische Verein der Pfalz 10.000 Euro, um aus dem Nachlass des Kunsthistorikers und Mäzens Dr. Berthold Roland drei Gemälde für das Historische Museum der Pfalz in Speyer zu erwerben, und zwar „Landschaft bei Cassis“ von Hans Purrmann, „Waldlandschaft“ von Max Slevogt und „Stillleben mit Teeservice und Anemonen“ von Oskar Moll. Die Herstellung eines Ausstellungskatalogs zu Ehren des Bildhauers Maximilian Hutlett unterstützt der Bezirksverband Pfalz mit 3.000 Euro, das dem KunstKabinett Tiefenthal (Wolfgang Thomeczek) zugutekommt. Der Bildhauer, 1933 in Zweibrücken geboren und 2018 in Wachenheim gestorben, wurde 1975 vom Bezirksverband BezirksverbandPfalz mit dem Pfalzpreis für Bildende Kunst ausgezeichnet; das geplante Projekt stellt eine posthume Ehrung dar.

Der Verein Kunstpfade aus Sankt Martin erhält 2.500 Euro für seine beiden Ausstellungen unter dem Leitmotiv „Im Westen: Verwobene Vielfalt“. Die erste Ausstellung „Être à l’ouest“ soll vom 29. April bis 11. Juni und die zweite vom 16. September bis 29. Oktober im Atelier Rothpauser in Sankt Martin zu sehen sein. Der Fotodesigner Friedhelm Rettig aus Falkenstein kann sich ebenfalls über 2.500 Euro freuen, mit denen er zwei Foto-Kunstprojekte verwirklichen will: „Konstruktion / Destruktion / Exkarnation – Über die Entkörperlichung des Authentischen“ und „wild child / Was wurde aus den Kindern der Aussteiger?“. Beim ersten geht es ihm um die Destruktion des Individuellen und Persönlichen durch die heutige subjektive und manipulierende Fotografie, beim zweiten um deutsche Aussteiger in Portugal, die er 1996 fotografiert hatte; er will sich auf die Suche nach deren Kindern machen und ihre Entwicklungen aufzeigen. „Natur und mehr…“ heißt eine Skulpturenausstellung im Kellergarten in Dirmstein von Friedrich Raudasch vom 18. Juni bis 23. Juli, der 2.000 Euro bekommt. Insgesamt sind acht Bildhauer an dem Projekt beteiligt, die jeweils fünf, sechs Plastiken ausstellen.

„Hoher Besuch und starke Worte. Zwei Jahrhunderte politischer Reden auf dem Hambacher Schloss“ ist eine Neuerscheinung des Instituts für Geschichtliche Landeskunde an der Universität Mainz, die Mitte Dezember auf dem Hambacher Schloss bei Neustadt an der Weinstraße mit dem ehemaligen Ministerpräsidenten Dr. Bernhard Vogel vorgestellt wurde. Für die Anthologie, die ein kostbares Zeugnis demokratischer Erinnerungskultur ist, liegt der Zuschuss seitens des Bezirksverbands Pfalz bei 2.000 Euro. Die gleiche Summe geht an den Trägerverein Herrenhaus Edenkoben für ein Aufenthaltsstipendium der ukrainischen Malerin Kateryna Aliinyk vom 1. März bis 15. Juni. Der Kulturverein Freinsheim kann sich wieder über 2.000 Euro für seine Literarische Lese Freinsheim freuen, die sich vom 5. bis 21. Mai in Anlehnung an das Kultursommer-Motto 2023 „Kompass Europa – westwärts“ dem Thema „Begegnungen“ in verschiedenen Veranstaltungen widmet, darunter ein literarischer Spaziergang, eine poetische Weinbergwanderung und einer Literaturverfilmung. Der bekannte Fotograf Thomas Brenner aus Kaiserslautern bekommt für sein „Friedhof 2.0″-Projekt 2.000 Euro. Er setzt sich dabei mit dem Thema Leben und Tod auseinander, bei dem der historische Teil des Hauptfriedhofs Kaiserslautern im Fokus steht. Dieser wird zunehmend als Freizeitgebiet genutzt; hier sollen sieben künstlerische Interaktionen stattfinden. Das Kabarett-Theater „Die Untiere“ in Kaiserslautern erhält für seine ersten vier Shows im kommenden Jahr eine Zuwendung von 2.000 Euro; dem politisch-literarisch-musikalischen Ensemble gehören Wolfgang Marschall, Marina Tamássy, Philipp Tulius und Willi Haselbek an.

Dem ensemble risonanze erranti unter Leitung von Peter Tilling fließen für sein „Festival risonanze erranti IV“ 2.000 Euro zu; anlässlich des 60. Todestags von Paul Hindemith steht seine Kammermusik im Zentrum, die in drei Konzerten zur Aufführung kommt, und zwar am 8. Juli in der Remise des Herrenhofs in Neustadt-Mußbach (Open Air), am 9. Juli in der protestantischen Kirche in Neustadt-Haardt und am 24. September im Herrenhof Mußbach. Der Zuschuss für den Schauspieler und „Histotainer“ Tino Leo aus Mainz beträgt 2.000 Euro für ein Theaterstück zu 100 Jahre Pfälzer Separatismus; angedacht ist eine Premiere in Speyer, außerdem soll es Aufführungen an anderen Schauplätzen revolutionärer Umtriebe geben, wie in Schifferstadt, Lambrecht und Pirmasens, wobei Szenen des Stücks auf die lokalen Ereignisse vor Ort eingehen. Die Jugendkunstschule Zweibrücken kann sich über 1.500 Euro freuen, um ihr vielfältiges kulturpädagogisches Angebot an Kinder und Jugendliche zwischen fünf und 19 Jahren, aber auch an junge Erwachsene bis 27 Jahren zu richten. Weitere 1.500 Euro erhält die russische Malerin, Grafikerin und Illustratorin Olga David für ihr Kunstprojekt „Vis-à-vis unter freiem Himmel“, das am 17./18. September 2022 im Kulturzentrum Altes Kaufhaus stattfand; Höhepunkt der zweitägigen Ausstellung war ein Wettstreit der Künstler und Künstlerinnen, die vor den Augen des Publikums gemalt haben. (ps)

 

Foto: Pixabay

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