– Der Skulpturenweg bei Rodenbach –

Ein gemütlicher Spaziergang beispielsweise an einem Sonntagnachmittag stellt unser aktueller Ausflugstipp dar. Er führt dieses Mal nicht in die Ferne sonder lädt gewissermaßen zu Kunst-Entdeckungen in die Nachbarschaft ein: Es geht zum Skulpturen-Pfad in Rodenbach bei Kaiserslautern. Der drei Kilometer kurze Pfad feiert in diesem Jahr zufälligerweise sein 30. Jubiläum. Initiiert wurde er 1991 unter anderem von der damaligen rheinland-pfälzischen Kultusministerin Rose Götte, die bekanntermaßen in Rodenbach wohnte.
Damals wurden Schüler der Steinbildhauerklasse der Meisterschule in Kaiserslautern dazu eingeladen, mit ihren Werken zur Ausgestaltung des Weges beizutragen. Die 17 in der ersten Phase entstandenen Kunstwerke wurden 2003 von dem bekannten Bildhauer Ludwig Grub (1930 bis 2007), der ebenfalls zeitweise in Rodenbach lebte, durch zwei weitere Werke ergänzt. Eines davon ist der so genannte Summstein, das wohl markanteste und eines der originellsten Kunstwerk entlang des Skulpturenwegs. Auf einem Schild an dem Stein ist zu lesen: „Steck deine Hand in dieses Loch./ Trau dich doch!/ Und summe, summe,/ dann verstumme./ Der Stein sang mit, das stimmt dich heiter./ Nun gehe diesen Steinweg weiter.“
Idealer Startpunkt zum Skulpturenweg ist an der Grundschule in der Straße „Am Fürstengrab“. Dort befindet sich ein großer Parkplatz, von dem aus ein markantes Schild den Weg zum Einstieg auf den Pfad führt, an dem der Summstein gleich zu Beginn die Spaziergänger empfängt. Danach geht es am Dorfteich und an einem großen Spielplatz durch eine parkähnlich gestaltete Anlage, die dank zahlreicher Sitzgelegenheiten, einem Barfußpfad und nicht zuletzt durch die Skulpturen große Aufenthaltsqualität verspricht. Ohnehin kann man dem gesamten Skulpturenpfad so etwas wie Familientauglichkeit bescheinigen, denn der Weg ist auf seiner gesamten Länge sehr gut ausgebaut und kann problemlos auch mit einem Kinderwagen befahren werden.
Trotz der Tatsache, dass 17 der 19 Skulpturen mittlerweile 30 Jahre auf dem Buckel haben, befindet sich der gesamte Weg und die Skulpturen in einem guten Zustand. Die Plastiken wurden weitestgehend von den Umtrieben hirnloser Vandalen verschont, die andernorts leider viel zu oft meinen, den im öffentlichen Raum aufgestellten Kunstwerke mittels Farbe oder grobem Werkzeug ihren persönlichen Stempel aufdrücken zu müssen. Lediglich bei zwei der Kunstwerke entlang des Skulpturenpfads sind solche Spuren zu entdecken. Dafür zeigt sich jedoch an einigen der meist aus Sandstein heraus modellierten Plastiken eine deutliche Patina in Form von Algen und Moos, die jedoch die Werke durchaus interessant erscheinen lassen. Als Themen waren 1991 Motive mit örtlichem Bezug gewählt worden, wie Wasser, das den Weg über weite Strecken begleitet, oder die keltische Geschichte, die ja andernorts in Rodenbach sehr präsent ist. Zudem hat die Ortsgemeinde, die den ganzen Weg auf vorbildliche Art und Weise in Schuss hält, erst in den jüngsten Jahren das unmittelbare Umfeld einiger der Kunstwerke gepflastert, was der Betrachtung der Skulpturen eher zuträglich ist.
Einziger Kritikpunkt ist, dass die Skulpturen entlang eines Streckenwegs angeordnet sind, was bedeutet, dass Anfangs- und der Endpunkt des Skulpturenwegs nicht identisch sind. Aber vielleicht war das 1991bei der Konzeption des Pfades auch pure Absicht, denn der ortsunkundige Skulpturenwanderer muss nun den ganzen Weg nochmals in umgekehrter Richtung ablaufen, um an den Ausgangspunkt der Wanderung zu gelangen. Immerhin kann man so jede der 19 Plastiken zwei Mal betrachten. (red)

 

 

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