– Homburger Judo-Urgestein wird seltene Ehrung zuteil –

Peter Gerlich, Ehrenmitglied des Judo Kenshi Homburg Erbach und Sportbeauftragter, wurde im Namen des Ehrenrates des Deutschen Judobundes (DJB) von Stefan Mautes, dem Präsident des Saarländischen Judobundes im Rahmen eines lntensiv-Kata-Kurses im Sportzentrum Homburg-Erbach der 7. Dan für seine jahrzehntelangen sportlichen und außersportlichen Aktivitäten im Judosport verliehen.


Gerlich verkörpert und lebt den Judosport wie kaum ein Zweiter- das zeigt ein Blick auf seinen Werdegang: Bereits 1964 begann er im Alter von 18 Jahren seine sportliche Laufbahn beim Judo-Club Kawaishi in seiner damaligen Heimat Bad Säckingen. Im Jahr 1970 zog es ihn ins Saarland und er schloss sich der Judoabteilung des SSV Homburg- Erbach an. Neben seiner aktiven 1ätigkeit als Judoka war er seit 1972 in verschiedenen Positionen tätig. Als lizenzierter Übungsleiter für Kinder, Jugendliche und Erwachsene gab und gibt er heute noch seine Erfahrung und sein Wissen weiter. Darüber hinaus war er von 1988 bis 1992 Leiter sowie von 1992 bis 1998 Sportwart der Judoabteilung des Sport- und Spielvereins. Zudem ist er seit 2007 Ehrenmitglied des Vereins. Als sich im Jahr 2013 aus der Judoabteilung des SSV heraus der Verein Judo-Kenshi Homburg-Erbach gründete war Gerlich Gründungsmitglied. Zwei Jahre später ernannte der Verein ihn zum Ehrenmitglied. Seither ist er unter anderem zur Vorbereitung der Judoka auf die Dan-Prüfungen unersetzlich. Ebenfalls hat er den Vorsitz des vereinsinternen Ehrenrates sowie den Vorsitz des Fördervereins, der durch ihn 2018 gegründet wurde, inne.

Auch über die Vereinsgrenzen hinaus engagiert sich der heute 78-Jährige mit voller Hingabe für den Judosport. Bereits seit 1972 erwarb er die Landeskampfrichterlizenz. Seit 1974 ist er Mitglied des Deutschen Dan-Kollegiums und des Saarländischen Dan-Kollegiums. Von 1983 bis 1999 war er Lehrwart des SJB und parallel Mitglied der Lehrwartekommission des DJB. Über die Jahre begleitete Peter Gerlich mehrere Ämter innerhalb des SJB, der ihn 2015 zum Ehrenmitglied des Verbandes ernannte. Aktuell übt er dort die Positionen des Prüfungsreferenten, Dan-Prüfers und Vorsitzenden des Ehrenrates aus. Als Sportanleiter Judo im Homburger Stadtverband für Sport vertritt Peter Gerlich die Interessen der Judoka gegenüber der Stadt Homburg.

Die offizielle Verleihung des 7. Dans an Peter Gerlich erfolge bereits im vergangen Jahr – 49 Jahre nachdem er mit dem 1. Dan seinen ersten Meistergrad erlangte.
Die Überreichung der Urkunde erfolgte im Rahmen eines von Peter Gerlich organisiertem dreitägigen Kata-lntensiv-Kurses am vergangenen Samstag. Unter einer „Judo-Kata“ wird in der Regel eine Partner-Übungsform verstanden, bei der die Judoka eine festgelegte Abfolge von Techniken präsentieren. Geleitet wird der Kurs von Sensei (Lehrer) Yoshihiko lura, Träger des 8. Dans und Mitglied des Kodokans in Tokio. Der Kurs richtete sich vor allem an alle Judoka, die eine Dan-Graduierung anstreben, zur Vorbereitung auf die Prüfungen. Insgesamt folgten 35 Judoka der Einladung.

Am Rande des Intensivkurses sprach das Westpfalz-Journal mit Sensei Yoshihiko lura über sich selbst, seinen Sport und den Kurs.

Westpfalz Journal: Können Sie Unseren Lesern etwas über sich selbst erzählen?
Yoshihiko lura: Ich habe mit dem Judo angefangen als ich zehn Jahre alt war. In Japan. Und ich habe dann damit weiter gemacht und auch Wettkämpfe absolviert. Als ich mit 22 die Universität abgeschlossen habe bin ich zwei Jahre nach Island gegangen um dirt Judo zu unterichten. Dann bin ich zurück nach Japan um an der Uni einen Masterabschluss zu erwerben und bin dann wieder zurück nach Island gezogen. Ich reiste aber jeden Sommer zurück nach Japan um am Kata-Kurs teilzunehmen. zes Jahr wurde ich dann zum Kdokan-Lehrer befördert. Seither gebe ich Kata-Kurse in Norwegen, Schweden, Deutschland, im Iran und Großbrittanien.

Westpfalz Journal: Wie kam die Verbindung mit dem Judoclub Homburg zustande?
Yoshihiko lura: Ich habe verschiedene Kurse in Deutschland abgehalten und ich denke die verschiedenen Clubs tauschen sich bzgl. zur Verfügung stehender Leherer aus. Ich hab dann eine E-Mail aus Homburg bekommen.

Westpfalz Journal: Wie gefällt Ihnen der Kurs bisher?
Yoshihiko lura: Sehr gut, ich mag es zu unterrichten.

Westpfalz Journal: In Deutschland gibt es immer weniger Judoka. Woran liegt das?
Yoshihiko lura: In Island und Japan ist es dasselbe. Ich glaube, das liegt daran, dass es immer mehr Kampfsoportarten gibt. Nicht mehr nur Judo und Karate. Heute gibt es noch Taekwando und BJJ und andere Kampfsportarten, die die Menschen trainieren.

Westpfalz Journal: Was ist Ihre nächste Station?
Yoshihiko lura: Die nächste Station ist im Iran, aber vorher gehe ich nochmal zurück nach Japan um selbst an einem Kata-Kurs als Schüler teilzunehmen.

Westpfalz Journal: Wir bedanken uns für das nette Gespräch. (red) 

 

 

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