– Erkundungen für den Nabu in der Südpfalz –

Seit einigen Jahren schon engagiert sich die Landstuhler Rechtsanwältin Rebekka Haase in ihrer Freizeit für den Schutz von Wanderfalken und ist für den Arbeitskreis Wanderfalkenschutz im Naturschutzund (Nabu) Rheinland-Pfalz aktiv. In der Zeit, in der die unter strengem Naturschutz stehenden Raubvögel brüten und ihre Jungen aufziehen, also zwischen Anfang März bis Mitte Juni, verbringt sie mehrere Tage im südliche Pfälzerwald, um dabei zu helfen, dass die Vögel auch noch in den kommenden Jahren bei uns bewundert werden können.
An den Felsmassiven unter anderem im Dahner Felsenland haben die Vögel ihre Horste und Jagdgebiete. Um die Falken bei ihrem Brutgeschäft nicht zu stören, werden diese Felsformationen jährlich ab dem 1. Februar bis zum Ausfliegen der Jungen für Wanderer und für Kletterer gesperrt. Leider jedoch müssen die Vogelschützer Jahr für Jahr feststellen, dass Wanderfalken wegen diverser Störungen ihre Bruten nicht vollenden, weshalb der Arbeitskreis Wanderfalkenschutz vor Jahren schon einen regelrechten Wachdienst eingerichtet hat, um die Störungen von den Vögeln fernzuhalten und um unbedarfte Wanderer, Kletterer oder auch die Dorfjugend aus der Südpfalz auf ihre Störungen hinzuweisen. Dafür hat der Nabu an einigen Orten im Pfälzerwald Beobachtungsstationen installiert, von denen aus die Horste der Raubvögel, die in den 1970er Jahren in Rheinland-Pfalz praktisch ausgerottet waren, „rund um die Uhr“ bewacht werden können. Diese Stationen verfügen dazu über primitive Übernachtungsmöglichkeiten, wodurch die Vogelschützer nahe bei den Vögeln bleiben können.
Vor dem Sperren der Felsen ist es jedes Jahr wichtig, aufzuklären, ob an ihnen Wanderfalken nisten oder gesichtet werden können, weshalb Rebekka Haase letzten Januar-Sonntag drei ihrer bevorzugten Wanderfalken-Felsen, ausgerüstet mit Spektiv und vergrößerungsstarkem Fernglas, abklapperte. Das Wetter an diesem Tag zeigte sich für die Suche nach den schnellen Jägern der Lüfte als geradezu ideal, nachdem es fast den ganzen Januar über unmöglich war, wegen der drüben Witterung mit Nebel oder Dauerregen auf die Suche nach den Vögeln zu gehen.
Nicht nur die Sonne zeigte sich an diesem Tag von ihrer schönsten Seite sondern auch die Wanderfalken, von denen sie an zwei der drei Felsen, am Schönauer Hirtsfelsen nahe der französischen Grenze, und am Rödelstein bei Vorderweidenthal, jeweils ein Wanderfalkenpaar entdeckte. An der Rumbachtalplatte in der Nähe des gleichnamigen Dörfchens konnte sie keinen Raubvogel sichten, allerdings ist auch dort von einer Brut auszugehen, gehört der Felsen doch zum beliebten Domizil der Falken. Sollte sich im Laufe der kommenden Wochen herausstellen, dass an Felsen, die seit dem 1. Februar gesperrt sind, keine Vögel brüten, werden die Sperrungen natürlich aufgehoben, im Gegenzug können Felsen auch nachträglich noch in die Sperrliste aufgenommen werden, falls Bruten an neuen Orten festgestellt werden.
Übrigens können bei den Wanderfalken Männchen und Weibchen sehr leicht voneinander unterschieden werden, wenn sie sich in der Nähe zueinander aufhalten, das Männchen misst lediglich ein Drittel der Größe des Weibchens, weshalb man beim Falken-Mann auch vom „Terzel“ spricht. (red)

Hinweis:
Mehr Infos zum Wanderfalkenschutz in Rheinland-Pfalz gibt es online auf der Seite www.wanderfalkenschutz-rlp.de.

 

 

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