– Aussichtsreiche Rundwanderung „im Schatten“ des Potzbergs –

3,5 Kilometer Länge, rund 120 Höhenmeter, leicht begehbare Wege und für geländegängige Kinderwagen geeignet – das sind die technischen Daten unseres heutigen Wandertipps, bei dem wir nebenbei auch mal wieder in der Region bleiben. Unsere leichte Rundwanderung verläuft vom so genannten „Schwander Stich“ über eine kurze Etappe des „Pfälzer Musikantenwegs“ auf die Bermeshöhe und wieder zurück. Dabei führt der Rundweg an drei Sitz- und Ratsgelegenheiten vorbei, die jeweils durchaus reizvolle Ausblicke auf die Region und vor allem den Potzberg bieten.
Start und Ziel ist an einem kleinen Wanderparkplatz an der L 266 zwischen Reichenbach-Steegen und Kottweiler-Schwanden, auf Pfälzisch am „Schwander Stich“ genannt. Dort befindet sich gleich die erste und mithin auch großzügigste Rastmöglichkeit, die am Ende der Rundwanderung zum Verschnaufen oder zum Verweilen einlädt und in nordwestliche Richtung einen schönen Blick auf das Tal des Reichenbachs und die Muhlhöhe bietet. Auf letzterer soll in antiker Zeit eine römische Heerstraße die Region passiert haben, die von Worms (Borbetomagus) und vom Rhein in Richtung Metz (Divodurum) und an die Mosel führte. Auf der Homepage der Ortsgemeinde Reichenbach-Dsteegen wird ausgeführt, dass an der Stelle der heutigen evangelischen Kirche eine Art Befestigung stand, um für die Sicherheit auf dem Weg zu sorgen. Aus dieser Zeit würden die Fundamente und Grundmauern des Turms der protestantischen Kirche in Reichenbach stammen. Inwieweit dies historischen Fakten entspricht mag an dieser Stelle dahingestellt sein.
Immerhin könnte es sein, dass ein Teil der Route unseres aktuellen Ausflugstipps über historische Pfade verläuft, denn der erste Abschnitt des Weges führt vom Wanderparkplatz in westliche Richtung hin zur Talsole des Reichenbachs und dem tiefsten Punkt der Wanderung. Der erste Abschnitt ist gleichzeitig der einzige Teil des Weges, der nach längeren oder heftigen Regenfällen abschnittsweise etwas Schlammig sein kann, vernünftiges Schuhwerk, das auch mal etwas schmutzig werden kann, ist ohnehin ratsam immer dann, wenn es hinaus in Wald und Flur geht.
Nach ziemlich genau einem Kilometer kommen wir an eine Wegkreuzung, an der ein Schild darauf hinweist, dass der im Frühjahr eingeweihte Pfälzer Musikantenweg kreuzt. In unmittelbarer Nähe verläuft auf der Trasse der ehemaligen Bachbahn der beliebte Rad- und Skaterweg von Schwedelbach kommend nach Steegen. Dorf befindet sich eine Rastgelegenheit für alle, die vor der einzigen großen „Bergetappe“ unseres heutigen Rundwegs ein Päuschen einlegen wollen. Wir folgen ab der Wegkreuzung dem Pfälzer Musikantenweg ein Stückchen auf seiner letzten Etappe Richtung Mackenbach, die an einer im Frühjahr aufgestellten Panorma-Liegebank vorbeiführt. An der Bank informiert eine der Infotafeln, die zum Musikantenweg gehören, über den Verein „Die Mackenbacher“ in Amerika und gleichzeitig über den Quecksilber-Bergbau am Potzberg. Letztere Info ist naheliegend, denn von der Panorma-Liegebank aus hat man eine grandiose Aussicht auf den 562 hohen Berg, dessen Silhouette mit Post- und Aussichtsturm und dem ehemaligen Hotel den Horizont beherrscht. Nach der Bank folgt der steilste Abschnitt des Weges, der durch den Wald führt und nach wenigen hundert Metern bereits beendet ist. Wieder gelangt man an die Kreuzung zweier Wege, der Musikantenweg biegt scharf nach links ab, wir nehmen den entgegengesetzten Weg nach rechts, der uns aus dem Wald und über den Höhenrücken der Bermeshöhe führt. Nach wenigen hundert Metern gelangen wir an die dritte „aussichtsreiche“ Bank, von der der Blick gleichermaßen nach Norden wie nach Süden führt. Während im Norden die bekannte Aussicht auf das Reichenbachtal liegt, öffnet sich im Süden rein theoretisch der Blick über das Landstuhler Bruch und die Hänge der Sickinger Höhe – theoretisch deshalb, weil die Bäume eines nahen Wäldchens mittlerweile so hoch sind, dass sie den Blick auf das Bruch nahezu verdecken und nur noch die Sickinger Höhe über die Wipfel aufragt. An der Bank, die sich leider in keinem tadellosen Zustand befindet, hat man vor Jahren eine Hinweistafel montiert, auf der der Wanderer sehen kann, was er im Süden so alles sieht bzw. sehen konnte.
Ab der Bank geht es nur noch „bergab“, und nach einem knappen Kilometer ist man wieder am Ausgangspunkt der aussichtsreichen Wanderung.
Wer gerne noch etwas weiter spazieren möchte, dem empfiehlt sich ein Abstecher dem Musikantenweg folgend bis hin zum so genannten Fünfeckstein auf dem Hebenhübel. Dort hat man an dem Punkt, an dem die fünf Gemarkungsgrenzen von Reichenbach-Steegen, Kottweiler-Schwanden, Schwedelbach, Mackenbach und Miesenbach aufeinandertreffen, einen fünfeckigen, mannshohen Grenzstein aufgestellt. Außerdem laden dort eine kleine Schutzhütte und fünf Bänke zum Verweilen ein. (red)

 

 

 

 

 

 

 

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