– Entdeckertour durch den Pfälzerwald bei Lemberg –

Zu fantastischen Sandstein-Felsformationen und zwei spektakulären Aussichtspunkten führt unser aktueller Wander- und Ausflugstipp. Die Tour hat eine Länge von rund acht Kilometern, führt über schmale Waldwege mit zum Teil recht steilen An- und Abstiegen und ist deshalb für Familien mit kleineren Kindern nicht wirklich und für Kinderwagen absolut nicht geeignet. Größere Kinder dürften jedoch ihre Freunde an dem abenteuerlichen gekraxel haben, zumal es an einer echten Höhle vorbei und eine alte Burg hinauf geht. Festes Schuhwerk mit vernünftigen Profilsolen ist für die Tour zumal bei feuchter Witterung ein absolutes Muss. Etwas zu trinken sollte man auch dabei haben, da man für die Tour schon um die drei Stunden Zeit einplanen sollte, wenn man es gemütlich angeht und die Aussichten auf sich wirken lassen will.
Startpunkt ist auf dem Wanderparkplatz in Lemberg bei Pirmasens in der Nähe der Burg Lemberg. Von dort aus folgt man zunächst der Beschilderung für den Graf-Heinricht-Weg bis zur Wegkreuzung Richtung Rabenfels. Ab dort geht es immer dem roten Dreieck nach, das den Weg bis zur Burgruine auf dem Rupperstfelsen markiert, dem eigentlichen Ziel unserer Wanderung. Wir folgen zunächst für einen halben Kilometer einem gut ausgebauten Wirtschaftsweg, bevor unser Weg über einen schmalen Pfad nach links den Berg hoch führt. Nach einigen hundert Metern stetigem bergauf erreicht der Weg den Kamm des Hummelbergs und führt auf diesem weiter in nordwestliche Richtung. Wenige hundert Meter auf dem Kammweg erreicht der Pfad eine etwa haushohe Sandsteinformationen, die den Kamm des Hummelbergs bekrönt, und gabelt sich. Über eine Treppe besteht die Möglichkeit, den Weg über den Sandsteinfelsen fortzusetzen oder über einem schmalen Pfad auf dessen östlicher Seite zu umgehen. Während der Weg auf dem Felsen nahezu eben und bis auf einen sehr attraktiven Aussichtspunkt wenig spektakulär ist, bietet der Pfad am Fuß der Felsformationen einige Reize, zumal man an einer Höhle und mehreren Überhängen vorbei kommt und den Sandstein von nächster Nähe aus unter die Lupe nehmen kann.
Nach etwas mehr als einem Kilometer treffen sich die beiden Pfade wieder. Von dort aus sollte man unbedingt rund zehn Gehminuten über den Felsen wieder zurück laufen, um dem Aussichtspunkt auf dem 475 Meter hohen Hummelberg einen Besuch abzustatten. Höhepunkt ist sicherlich die Sicht bis auf die Burg Trifels bei Annweiler in einer Entfernung von knapp 25 Kilometern Luftlinie – mit nichts als den Wipfeln des Pfälzerwaldes dazuwischen. Am Aussichtspunkt wurden erst kürzlich mehrere Tische und Bänke neu aufgestellt, so dass sich dort bei entsprechender Witterung eine gemütliche Rast anbietet, zumal nun der körperlich am meisten anstrengende Abschnitt der Wanderung folgt. Der Pfad hat nun über eine Länge von etwa 1,5 Kilometern den Charakter einer Achterbahn, führt 50 Höhenmeter bergab, wieder bergan um über einen weiteren Ab- und Anstieg schließlich den Ruppertsfelsen auf einer Höhe von 452 Meter über dem Meeresspiegel zu erreichen.
Um sicher auf das Plateau des Felsens und zu den spärlichen Überresten einer mittelalterlichen Befestigungsanlage zu gelangen wurde 2007 die Sandsteintreppe auf den Felsen saniert. Der Aufstieg lohnt sich zum einen wegen der Aussicht, in Richtung Osten sieht man in weiter Fernwie wieder die Burg Trifels, in der anderen Richtung hat man einen schönen Blick über die Gemeinde Rupperstberg und in allen Himmelsrichtungen blickt man auf viel Pfälzerwald. Zudem laden Tische und Bänke auch auf dem Burgfelsen zu einer Rast an einem spektakulären Platz ein.
Der Zugang zum Felsen ist ab Februar bis in den Sommer hinein gesperrt, da an seiner nordöstlichen Seite Wanderfalken brüten. Die Vögel, die in den 1970er Jahren in Deutschland nahezu ausgerottet waren, stehen unter strengem Naturschutz, und ein Eisengitter versperrt den Aufgang auf den Felsen. Leider versuchen trotzdem Unbelehrbare immer wieder, die Absperrung aufzubrechen oder zu übersteigen und stören dadurch die Brut der geschützten Raubvögel.
Am Treppenaufgang informiert eine Hinweistafel über die Geschichte der ehemaligen Burg Rupperststein – vielleicht sollten die Naturschützer die historischen Infos durch Wissenswertes rund um die Wanderfalken ergänzen und so direkt vor Ort für die Problematik sensibilisieren.
Für den Rückweg zum Wanderparkplatz entscheiden wir uns für einen deutlich einfacheren wenn auch insgesamt eher langweiligen Weg, indem wir vom Rupperststein zunächst einem schmalen Pfad in südöstlicher Richtung folgen, der nach wenigen hundert Metern bergab zu einem breiten Wirtschaftsweg führt, über den wir nach rund zwei Kilometern den Ausgangspunkt der aussichtsreichen Wanderung erreichen. (red)

 

 

 

 

 

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