– Zum Geißenschlupf-Felsen und zur „Schää Aussicht“ am Kippkopf –

Unser aktueller Ausflugstipp führt uns fast genau in die geographische Mitte des Pfälzerwalds, nach Leimen in der Verbandsgemeinde Rodalben. Wir wandern über einen fast schon wildromatisch zu nennenden Bergpfad zum sogenannten Geißenschlupf-Felsen, müssen wie eine Geiß – oder im Falle des Autors dieser Zeilen deutlich weniger elegant – durch eine Felsnische schlüpfen und gelangen schließlich auf den Kippkopf, einem 522 Meter hohen Berg zwischen den Tälern von Merzalb und Josephsbach, zu einem Aussichtspunkt, den die Einheimischen nicht ganz zu Unrecht als „Schönste Aussicht“ bezeichnen, auch wenn unterwegs etwas weniger superlativ dafür aber in schönstem Pfälzisch von einer „Schää Aussicht“ die Rede ist.
Um es vorneweg zu nehmen: Die heutige Route ist absolut nicht für Kinderwagen geeignet, egal wie geländegängig diese ausgerüstet sind. Der Weg führt über einen zum Teil derart schmalen Pfad, dass selbst der Begegnungsverkehr zweier Wanderer nicht überall problemlos möglich ist. Vernünftiges Schuhwerk ist absolute Grundausstattung für diesen Ausflug, auch sollte man sich eine flüssige Erfrischung in den Rücksack packen, denn der Hinweg führt stetig bergauf und das sorgt bei einer Wetterlage wie am vergangenen Sonntag für Durst. Außerdem bietet sich der Punkt mit der „Schää Aussicht“ für eine mehr oder weniger ausgedehnte Rast geradezu an.
Insbesondere Kinder werden bei der abenteuerlichen Wegeführung, die an ebenso fantastischen wie skurrilen Felsformationen vorbei führt, jede Menge Spaß haben und voller Eifer und wie die Geißen durch den Geißenschlupft-Felsen schlüpfen – und sie freuen sich am Aussichtspunkt ganz besonders über eine Erfrischung.
Beginn der Wanderung ist auf dem Wanderparkplatz an der L 496 unmittelbar hinter einer Haarnadelkurve südlich der Ortslage von Leimen. Der Parkplatz ist nicht zu übersehen, wird die Zufahrt doch markiert von einer Riesenbank mit der Aufschrift „Leimen“. Vom Parkplatz führt ein Pfad zunächst einige Meter parallel der Landstraße, markiert durch zwei Schilder mit den Aufschriften „Geisaustein“ und „Fritz Claus Denkmal“. Auch der Einstieg zum Wanderpfad ist leicht zu finden. Ein fast neues Schild weist den Weg zur „Schää Aussicht“. Von Beginn an führt der Pfad zwar sanft aber stetig immer am Hang entlang Bergauf. Nach nicht ganz einem Kilometer trifft man auf eine sehr schön gelegene Ruhebank, die in etwa das erste Drittel des Hinwegs markiert. Nach der Bank beginnt der eigentlich spektakuläre Abschnitt des Weges, denn mehr und mehr führt der Pfad unmittelbar an Felsformationen vorbei, die zusammen den Geißenschlupf- und Kippkopf-Felsen bilden. Insbesondere der Kippkopffelsen, der sich unmittelbar unterhalb der „Schää Aussicht“ befindet, wird von Kletterern gerne besucht. „Die Kletterwege sind zwar nicht besonders lang, dafür bieten sie aber einmalige Strukturen, die eher an sächsische Eisenplatten erinnern, und an wohlgeformten Kanonenkugeln kann man auch klettern“, lautet es auf der Internetseite „Felsenheimat-Pfalz“, ein bekanntes Portal für Kletterfreunde in der Region.

Ein wenig klettern kann man auch auf dem letzten Abschnitt des Weges. Von unserem Felsenpfad führt eine Abkürzung im Zick-Zack hoch zum Aussichtspunkt. Wem das zu steil ist, kann den Punkt auch über den regulären Wanderpfad erreichen, muss dann aber eine längere Schleife zurücklegen, die wir uns erspart haben.
Der Aussichtspunkt selbst stellt sicher insbesondere für alle Merzalbener eine der schönsten Aussichten (auf ihr Dorf) dar, bietet aber auch allen anderen Naturliebhabern einen sehr schönen Blick über die Berge des Pfälzerwalds in Richtung Süden und Südwesten. Der Aussichtspunkt ist möbliert mit einem rustikalen Tisch und dazu passenden Bänken, die leider zum Zeitpunkt unseres Besuchs am vergangenen Sonntag noch mit einer Plane zugedeckt waren. Wann die Tisch- und Banksaison an der Schönsten Aussicht beginn können wir nicht sagen, aber spätestens zu Ostern dürfte es soweit sei. (red)

 

 

 

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