Wer am Markt bestehen will, muss mehr Qualität und Nachhaltigkeit liefern –

Am Dienstag hat das Europäische Parlament die sogenannte Ökodesign-Verordnung (Ecodesign for Sustainable Products Regulation, ESPR) verabschiedet. Sie soll für ein nachhaltigeres Produktdesign, etwa bei Textilien und Möbeln, sorgen. So müssen Hersteller künftig verstärkt auf die Langlebigkeit, Reparierbarkeit und Ressourceneffizienz ihrer Produkte achten. Mit einem digitalen Produktpass sollen Verbraucher außerdem besser über die ökologische Nachhaltigkeit ihres Produktes informiert werden. Die neue Verordnung löst die Ökodesign-Richtlinie ab, welche vor allem Anforderungen an die Energieeffizienz, etwa bei Glühbirnen, stellte. Der NABU begrüßt den heutigen Beschluss nachdrücklich. Für ihn wird damit ein wichtiges Versprechen des Green Deals eingelöst.
NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger
: „Die Entscheidung ist eine klare Absage an Verschwendung und Kurzlebigkeit. Sie könnte das Ende von Wegwerfprodukten einläuten. Die Europäische Union nimmt Hersteller in die Pflicht: Wer am Markt bestehen will, muss mehr Qualität und Nachhaltigkeit schaffen, statt immer größerer Produktionsmengen. Das Ja zur Ökodesign-Verordnung ist nicht nur eine gute Nachricht für Verbraucher, die von langlebigeren Produkten profitieren. Sie gibt auch der europäischen Wirtschaft einen wichtigen Anstoß für nachhaltige Innovationen und damit für mehr Wettbewerbsfähigkeit.“
Die Ökodesign-Verordnung ist ein Kernstück des Green Deals. Andere Gesetze nehmen darauf Bezug: So gilt das Recht auf Reparatur beispielsweise nur für Produkte, für die beim Ökodesign Anforderungen an die Reparierbarkeit existieren. Zugleich bildet die Verordnung lediglich ein Rahmenwerk. Konkrete Kriterien für die einzelnen Produktgruppen legt die Europäische Kommission fest. Der NABU erwartet eine schnelle und ambitionierte Umsetzung, gerade für die umweltschädlichsten Produkte, erklärt NABU-Kreislaufwirtschaftsexpertin Anna Hanisch: „Das ist die Chance, endlich Stück für Stück nur noch reparierbare und schadstofffreie Produkte auf den europäischen Markt zu bringen. Eine schnelle Ausarbeitung von konkreten Anforderungen ist essenziell, um das große Potential für Klima, Natur und Verbraucher zu nutzen.“ (ps)

 

Foto: Pixabay

<- Zurück zur Übersicht