– Rundweg um Mackenbach erinnert an musikalischen Nachwuchs –

Spätestens seit Corona für kurze Zeit die Möglichkeit, Fernreisen zu unternehmen, relativ stark eingeschränkt hatte, erfreut sich das Wandern und die Erholung in der Natur direkt vor der eigenen Haustür einer großen Beliebtheit. Dem Trend folgend sprießen seit einiger Zeit neue Wanderwege wie die sprichwörtlichen Pilze aus dem Boden.
In Landstuhl gibt es mit dem Burg-Nanstein-Weg sogar einen Wanderweg mit Auszeichnung, prämiert ist auch die so genannte Teufelstour zwischen Olsbrücken und Eulenbis, Waldforscherpfade und Käfer-Safaris laden Familien mit Kindern zum Entdecken ein und wer nicht im Kreis laufen will, kann auf mehreren 100 Kilometer mehr oder weniger gut markierter Wanderwege kreuz und quer durch die Pfalz und vor allem den Pfälzerwald marschieren.
Seit Samstag ist die Region um einen Wanderweg reicher, der seinem Namen nach an eine besondere Facette der Wandermusikanten erinnern, die dem Landstrich im Nordwesten des Landkreises Kaiserslautern und Südosten des Landkreises Kusel seinen Namen gab, das Musikantenland. Die Rede ist vom Osterbubenweg, der am vergangenen Samstag offiziell eingeweiht wurde.
Osterbuben wurden im Westpfälzer Musikantenland die männlichen Jugendlichen genannt, die zu ihrer ersten musikalischen Reise aufbrachen. Alt genug dazu wurden sie mit ihrer Konfirmation, die traditionell am Sonntag vor Ostern stattfand. Gleichzeitig wurden sie zu diesem Zeitpunkt mit 13 oder 14 Jahren aus der Schule entlassen. Das Osterfest durften die künftigen Wandermusikanten noch einmal im Kreise ihrer Familie verbringen, unmittelbar darauf ging es für sie zum Musizieren in die weite Welt, zusammen mit mehreren tausend anderen Musikanten aus den Dörfern zwischen Ramstein, Wolfstein, Lauterecken und Altenglan. Die Ausbildung der jungen Musiker hatte in den Musikantendörfern schon früh begonnen, bereits während der Schulzeit erlernten die Kinder in der Regel ein Blas- und ein Streichinstrument. Mit der ersten Reise intensivierte sich die Ausbildung, zwei bis drei Jahre lang durften die jungen Musiker meist nur Begleitstimmen spielen. Dabei entschied sich, ob jemand begabt genug war, um Solist zu werden, oder ob er weiterhin als Begleitmusiker im Hintergrund bleiben musste.
Die Idee zu einem Wanderweg, der dem musikalischen Nachwuchs der Musikantenlanddörfer gewidmet ist, entstand in einer Projektgruppe, der unter anderem Volker Halfmann, der Tourismusbeauftragte der Verbandsgemeinde Weilerbach und der zertifizierte Wanderführer Jürgen Wachowski aus Otterberg angehören, der für die Routenführung des Osterbubenwegs verantwortlich zeichnet. Diese orientiert sich in erster Linie an den Grenzen der relativ kleinen Mackenbacher Gemarkung und hat eine Länge von etwas mehr als sieben Kilometern, kann aber quer durch das Dorf auf die Hälfte verkürzt beziehungsweise in zwei jeweils vier Kilometer lange Schleifen unterteilt werden. Der Weg ist relativ eben und kann problemlos mit dem Kinder- oder Bollerwegen begangenen werden. Außerdem kommt er an erfreulich vielen Sitzgelegenheiten, an mehreren Spielplätzen und einer leider nicht in Betrieb befindlichen Kneippanlage vorbei.
Der nördliche Abschnitt des Weges verläuft teilweise über den Golfplatz und bietet mit dem Hofcafé auf dem Langenfelderhof eine Einkehrmöglichkeit, die auch an Wochentagen (außer montags und dienstags) in den Nachmittagsstunden geöffnet ist. In seinem südlichen Abschnitt verläuft der Weg zumeist am Waldrand und macht einen Abstecher zum historischen Mackenbacher Steinbruch.
Zwischen den Tennisplätzen und der Evangelischen Kirche kann der Rundwanderweg quer durch das Dorf abgekürzt werden und kommt dabei am Musikantenmuseum vorbei, das alleine für sich schon den Besuch lohnt. Regulär geöffnet ist das Museum jeweils sonntags von 14 bis 16 Uhr.
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Infos auf https://www.musikantenmuseum.de

 

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