– Ausflug auf den Selberggipfel lohnt sich nicht nur alle 14 Tage –
Unser heutiger Wandertipp führt auf einen der „höchsten“ Berge der Region, auf dessen Gipfel gleich zwei Besonderheiten für die Bezwinger nicht weniger Höhenmeter warten: Es geht auf den immerhin 545 Meter hohen Selberg, den Namensgeber und Hausberg der Gemeinde Rothselberg. Über und um den Selberg verlaufen mehrere Wanderwege, unter anderem der Prädikatswanderweg Pfälzer Höhenweg, dem wir bei unserer Gipfeltour für ein Stück weit folgen.
Eifrige Leser unserer Wander- und Ausflugstipps werden feststellen, dass wir den Selberg bereits als Wanderziel vorgestellt haben. Während wir damals „nur“ eine Runde um den Berg gedreht haben, geht es dieses Mal hoch hinauf, und das im besten Wortsinn.
Start und Ziel ist der Wanderparkplatz in der Verlängerung der Straße Leizenborn am nordöstlichen Dorfrand von Rothselberg. Dort gestartet gibt es für die nächsten knapp drei Kilometer nur eine Richtung: bergauf. 
Bereits auf dem Wanderparkplatz ist unser Ziel bestens markiert, wir folgen dem Wanderweg mit der Nummer „1“ zunächst dem Wirtschaftsweg in nordöstlicher Richtung. Nach etwa 500 Metern erreichen wir eine Weggabelung, an der gleich mehrere Schilder den Weg zum Gipfel weisen – unter anderem über den Pfälzer Höhenweg, dessen finale Etappe sich ebenfalls über den Gipfel schlängelt, um nach insgesamt 112 Kilometern Auf und Ab im nahen Wolfstein zu enden.
Scharf links geht es auf einem breiten, gut ausgebauten Waldweg weiter. Nach zirka weiteren 500 Metern muss man sich entscheiden: entweder man folgt dem Wirtschaftsweg, der sich sanft ansteigend ein Mal um den Berg windet, um den Gipfel nach knapp zwei Kilometern zu erreichen, oder man folgt einem Pfad und damit dem Pfälzer Höhenweg, der nach rechts steil bergauf führt. Das Ziel beider Wege ist zwar eindeutig identisch, die Art und Weise, wie man dahin kommt, könnten allerdings unterschiedlicher kaum sein. Kurzum, der Pfad ist nur für konditionsstarke Wanderer geeignet, während allen anderen „Gipfelstürmern“ der etwas längere Weg empfohlen wird.
Die Mühle lohnt sich auf jeden Fall, denn auf dem Gipfel gibt es die Selberghütte, die das ganze Jahr über an jedem ersten und dritten Sonntag im Monat geöffnet ist – der nächste Termin wäre also am 17. September. Bekannt ist die Hütte für ihren regelmäßig wechselnden Mitttagstisch und vor allem für ein reichhaltiges Angebot an Kaffee und Kuchen an den Sonntagnachmittagen.
Bewirtschaftet wird die Hütte vom Selbergverein, ausschließlich mit ehrenamtlichen Helfern. Neben den regulären Hüttentagen wird auf dem Selberg traditionell Vatertag gefeiert, es gibt ein überaus beliebtes Sommerfest und in der Adventszeit kommt der Nikolaus an einem Sonntag für die Kinder an die Hütte.Weiterer Anziehungspunkt, der den Marsch auf den Selberg nicht nur am ersten und dritten Sonntag eines Montags lohnend macht, ist der Selbergturm in unmittelbarer Nachbarschaft zur Hütte. Zwar ist der Turm „nur“ 17 Meter hoch, doch wenn man die nicht gerade wenigen Stufen zur Aussichtsplattform erklommen hat und nach unten schaut…
Allerdings sollte man den Blick in die Ferne schweifen lassen, denn die Aussicht von 562 Metern über Meereshöhe ist spektakulär und reicht bei halbwegs guter Sicht über den Donnersberg bis an den Haardtrand und am Potzberg vorbei bis zu den Preußischen Bergen und ins Saarland. Bei ausgesprochen guter Fernsicht soll man mit einem ordentlichen Fernglas ausgerüstet bis zum Niederwalddenkmal bei Rüdesheim blicken können! Der Aufstieg lohnt auf jeden fall, wegen der recht offenen Konstruktion sollte man allerdings nicht unter zu großer Höhenangst leiden. 
Der aktuell auf dem Selberg stehende Turm stammt aus dem Jahr 1969, sein Vorgänger wurde 1914 aus Holz gebaut und war relativ bescheidenen zehn Meter hoch.
Übrigens kann man bis fast auf den Gipfel auch per Pkw fahren – und das sogar offiziell, wenige Meter unterhalb der Hütte und des Turms gibt es einen ausgewiesenen Parkplatz, der insbesondere dann gerne angefahren wird, wenn die Hütte alle 14 Tage geöffnet ist. (von Jürgen Link)
