– Bauarbeiten in Kaiserstraße beginnen mit einem halben Jahr Verzögerung –

Mitte Oktober und damit ein gutes halbes Jahr später als geplant sollen die Bauarbeiten zur Umgestaltung der Kaiserstraße beginnen. Das teilte Mattia de Fazio, der neue Stadtbürgermeister von Landstuhl, jetzt auf Anfrage des Westpfalz Journals mit.
Konkret ist beabsichtigt, so das Stadtoberhaupt, dass in dieser Woche der Bauauftrag mit der ausführenden Firma unterschieben werden soll, nachdem eine formell notwendige „Wartefrist im Vergabeverfahren“ nun beendet sei. Mit dem Beginn der Bauarbeiten rechnet De Fazio Mitte Oktober.
Hauptgrund für die deutliche Verzögerung beim Start der Arbeiten sei die Tatsache gewesen, dass bei einer ersten Ausschreibung im Frühjahr nur eine Firma ein Angebot abgegeben habe, das zudem noch deutlich über den veranschlagten Baukosten lag. „In diesem Fall ist die Verwaltung nach den gültigen Rechtsvorschriften gezwungen, die Ausschreibung zu wiederholen. Da man die Ausschreibungsunterlagen zudem noch optimiert hat, hat sich das Vergabeverfahren bis jetzt hingezogen“, berichtet De Fazio.
Immerhin hatte die Stadt als Auftraggeber bei der zweiten Ausschreibung „Glück im Unglück“, da sich nun deutlich mehr Firmen interessiert hätten und die Angebote auch deutlich niedriger ausgefallen seien, als die Offerte der Firma im Frühjahr. Die Auftragssummen beim neuen Vergabeverfahren lägen sehr dicht an den ursprünglich berechneten Kosten, also bei ungefähr fünf Millionen Euro.
Wie mehrfach berichtet, werden die Bauarbeiten in insgesamt drei Bauabschnitten ausgeführt, wofür eine Bauzeit von insgesamt rund 24 Monate Zeit eingeplant ist. Starten werden die Bauarbeiten in einem ersten Bauabschnitt zwischen der Einmündung der Eisenbahnstraße und der Wiesenstraße. Bereits erfolgt ist in diesem Bereich eine so genannte Kampfmittelerkundung, da man Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg vermutet hatte – glücklicherweise ohne Befund, wobei man, so schränkt De Fazio ein, Gewissheit erst dann haben werde, wenn die Asphaltdecke geöffnet ist und die Bagger in die Tiefe vorgedrungen sind. Der erste Bauabschnitt werde hinsichtlich des Tiefbaus der aufwändigste der gesamten Umbauarbeiten sein, da in diesem Bereich die Ver- und Entsorgungsleitungen komplett erneuert werden müssten. Insbesondere der Abwasserkanal habe in dem Bereich fast schon einen musealen Charakter, sei er doch noch in Ziegelbauweise errichtet.
Erst wenn die Bauarbeiten im ersten Abschnitt abgeschlossen seien, werde man den zweiten Bauabschnitt in Angriff nehmen, der von der Wiesenstraße bis zum so genannten Pallmanns Eck reicht. Anschließend nehme man den dritten Bereich in Angriff, der den Bereich von Pallmanns Eck sowie den Kaiserstraßen-Abschnitt bis zur von-Richthofen-Straße umfasse. Dazu gehört auch der Bau des Kreisverkehrs. Mit der Bildung der Bauabschnitte wolle man unter anderem erreichen, dass ein möglichst großer Bereich der Kaiserstraße zumindest von einer Seite angefahren werden könne.
Von Seiten der Stadtspitze wurde der Umbau der Kaiserstraße in der Vergangenheit gerne als Leuchtturmprojekt des Stadtumbaus in Landstuhl bezeichnet. Er gehört zu einer ganzen Reihe von Maßnahmen, mit denen die Innenstadt baulich aufgewertet und die Aufenthaltsqualität in Landstuhl gesteigert werden soll. Dazu zähöen unter anderem die länger zurückliegende Umgestaltung des Alten Markts sowie die Erneuerung des Jakob-Weber-Platzes, aber auch der erst vor kurzer Zeit abgeschlossene Umbau des Kolpingplatzes sowie die derzeit gerade laufenden Arbeiten auf dem Martin-Butzer-Platz. (von J. Link)

Zu den Bauarbeiten gibt es auf der Homepage der Stadt ein Infovideo: https://sickingenstadt-landstuhl.de/artikel/infovideo-zum-bauabschnitt-der-umbaumassnahme-kaiserstrasse/

 

 

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