– Ein Kommentar von Jürgen Link –
Mit dem Ausbau von Straßen verhält es sich wie mit Fußballspielen. In einer gut besuchten Partie des 1. FCK sitzen bis zu 49.850 Trainer und Fußballexperten im Fritz-Walter-Stadion, und jeder Autofahrer mutiert zum Tiefbauingenieur oder promovierten Verkehrsplaner, wenn sein angestammter Weg zur Arbeit oder zum Supermarkt für eine mehr oder weniger lange Zeit gesperrt ist und er andere Wege fahren muss. Das geht auch dem Verfasser dieser Zeilen nicht anders, der sich nicht zum ersten Mal fragt, warum man eine Straße ausgerechnet im Dezember aufreißen muss und sich dann darüber wundert, wenn es im Winter plötzlich so kalt wird, dass die Arbeiten für Tage, manchmal sogar Wochen, ruhen müssen.
Außer Frage steht dabei, dass der persönliche Geduldsfaden schon sehr stark strapaziert wird, wenn der Stau in der Kaiserstraße bereits bei der Einmündung der „Schepp Strooß“ beginnt und die Ampel an Pallmanns Eck bei jeder Grünphase nur drei Autos in Richtung Ludwigstraße durchlässt. Wer dieser Tage für einen innerstädtischen Standortwechsel in Landstuhl das Auto benutzt, ist entweder schlecht zu Fuß, hat sieben schwere Koffer zu transportieren oder ist schlicht nicht mehr ganz bei Trost, lautet mittlerweile mein Fazit.
Und doch ist die aktuelle Situation gewissermaßen nur die Ouvertüre zu dem, was auf die Stadt zukommt, wenn die Kaiserstraße unter Vollsperrung ausgebaut wird und die Kreuzung an Pallmanns Eck durch einen Kreisel ersetzt wird. Nicht „nur“ ein halbes Jahr sondern vorsichtig kalkuliert drei Mal so lange werden die Bauarbeiten dauern – 18 Monate, in denen im Kernbereich von Landstuhl im wahrsten Sinne des Wortes „nichts mehr geht“.
Vielleicht reicht die Zeit aus, um den Durchgangsverkehr daran zu gewöhnen, über die Bahnstraße zu fahren und nicht noch zusätzlich die vom Verkehr arg gebeutelte Landstuhler Innenstadt zu verstopfen.