– Stadtwerke Landstuhl erhöhen Preise zum 1. Januar kommenden Jahres –

Die Kunden der Landstuhler Stadtwerke, die über den lokalen Energieversorger ihr Erdgas beziehen, werden zum 1. Januar kommenden Jahres tiefer in ihre Taschen greifen müssen:
Bei gleichbleibenden Grundpreisen steigen die Sickingengastarife von 7,59 Cent pro Kilowattstunde (ct/kWh) auf 9,77 ct/kWh bzw. ab einem Verbrauch von 50.000 kWh von 7,49 ct/kWh auf 9,75 ct/kWh. Der Sonderpreis für langjährige Kunden steigt von 7,89 ct/kWh auf 9,79 ct/kWh und der für Neukunden von 7,99 ct/kWh auf 9,81 ct/kWh. Für grundversorgte Kunden steigen die Preise je nach Verbrauch von 17,79 – 22,00 ct/kWh auf 20,32 – 24,53 ct/kWh.
Die neuen Preise beschloss der Landstuhler Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung am vergangenen Dienstag. Wie Stadtbürgermeister Mattia De Fazio (CDU) am Dienstagabend ausführte, sei für die Verteuerung in erster Linie die Erhöhung der Gasspeicherumlage, der CO2-Abgabe und einer Kostensteigerung bei den Netzentgelten verantwortlich. Außerdem hätten sich auch die Gaspreise auf dem Weltmarkt erneut nach oben entwickelt, so dass es den Stadtwerken nicht möglich sei, die Preise stabil zu halten. Allerdings, so De Fazio weiter, bewegen sich die neuen Tarife auf einem äußerst niedrigen Preisniveau, das konkurrenzfähig mit anderen Gasversorgern sei,
Zuletzt beschäftigte sich das Gremium noch vor den Kommunalwahlen in seiner Sitzung im Mai mit dem Thema Gaspreisen. Damals konnten die Preise pro Kilowattstunden allerdings reduziert werden, je nach Tarif um bis zu fast 40 Prozent.
Neben den neuen Gaspreisen wickelte das Gremium in seiner jüngsten Sitzung auch das Stadtwerke-Geschäftsjahr 2022 ab, das in der Geschichte der Landstuhler Stadtwerke wohl als Katastrophenjahr eingehen wird, dessen finanzielle Auswirkungen die Stadt noch einige Zeit beschäftigen wird. In der Jahresrechnung für das Jahr 2022, die der Stadtrat einmütig verabschiedete, weist das Gaswerk einen Verlust in Höhe von 1.559.570,94 Euro aus. Dem entgegen steht ein Gewinn in der Sparte Fernwärmeversorgung über 85.135,74 Euro. Das städtische Parlament beschloss weiterhin, den Verlust des Gaswerks „auf neue Rechnung“ vorzutragen, was nichts anderes bedeutet, als dass die roten Zahlen aus 2022 mit den – erhofften – schwarzen Zahlen der folgenden Jahre verrechnet werden können.
In direkter Reaktion auf die miesen Bilanzen aus dem vorvergangenen Jahr beschloss der Stadtrat weiterhin, das Vertriebsgebiet der Landstuhler Stadtwerke für Gas und – seit diesem Jahr neu im Portfolio – Strom zu erweitern. Dadurch erhofft man sich eine Verbesserung der Wirtschaftlichkeit und Optimierung der Marktchancen. Bislang war das Landstuhler Gaswerk in der Sickingenstadt sowie seit 2011 in Kindsbach und seit Anfang dieses Jahres in Mittelbrunn aktiv. Seit Einführung des Stromgeschäftes verkaufen die Stadtwerke zudem elektrische Energie im Bereich der Verbandsgemeinde Landstuhl. In beiden Bereichen wolle man nun auch überregional aktiv werden.
Wie Stadtbürgermeister Mattia De Fazio eingangs verdeutlichte, haben die Stadtwerke seit Anfang März insgesamt rund 270 Stromkunden gewinnen können. Er lud die Ratsmitglieder dazu ein, selbst mit guten Beispiel voranzugehen und zu den Stadtwerken als Stromkunden zu wechseln. (von J. Link)

Foto: Pixabay

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