– Gemütliche Wanderung bei Homberg im „hohen Norden“ der Pfalz –

Unser heutiger Ausflugstipp führt uns in den „hohen Norden“ der Pfalz, es geht nach Homberg, einem knapp 200 Einwohner zählenden Dörfchen in den Verbandsgemeinde Lauterecken-Wolfstein. Homberg ist eines der nördlichsten Dörfer dieser VG und grenzt im Nordwesten seiner Gemarkung bereits an den Landkreis Birkenfeld und den Truppenübungsplatz Baumholder. Das Dörfchen, das man sehr bequem über die B 270 und die L 373 erreichen kann, liegt landschaftlich sehr schön am Südhang des Kellertsbergs und verfügt über einige sehr gut ausgebaute und instand gehaltene Wanderwege, die es auch bei Schmuddelwetter erlauben, relativ frei von Matsch und Modder einige Kilometer weit durch Wald und Flur zu wandern.
Dabei bieten sich gleich an mehreren Stellen überaus schöne Ausblicke auf das Nordpfälzer Bergland. Der Horizont wird im Süden Dominiert vom Massiv den Königsbergs und dem Fernsehturm auf dem Schneeweider Hof, im Südosten kann man bis zum Donnersberg blicken und von einem Punkt der Homberger Gemarkung soll man bei sehr guter Fernsicht bis zum Rotenfels bei Bad Münster am Stein-Ebernburg sehen können. Selbst wenn das Wetter bescheidener und die Sicht schlechter ist, lohnt ein Abstecher zu diesem Punkt auf alle Fälle, und er ist auch das erste Etappenziel unseres aktuellen Ausflugstipps. Start ist auf einem kleinen Wanderparkplatz direkt an der L 372 ungefähr 200 Meter hinter der Ortslage Richtung Schönborner Hof. Dort, wo ein Wirtschaftsweg Richtung Nordwesten von der Landstraße abbiegt, weitet sich der Einmündungsbereich in die Landstraße und bietet einigen Pkw genügend Platz zum Parken, die Stelle ist nicht zu übersehen, zumal man dort unter im Sommer Schatten spendenden Bäumen Tische und Bänke aufgestellt hat, die zur Rast einladen. Vom Parkplatz führt uns unser Weg zunächst in Richtung Südosten einige wenige Meter die Landstraße entlang, bevor wir auf einen asphaltierten Wirtschaftsweg einbiegen, bevor wir nach etwa einem Kilometer die erste Etappe unserer Wanderung erreichen, den Aussichtspunkt in der Gemakung „Auf der Höh“. Der Punkt macht seinem Gemarkungsnahmen alles Ehre, handelt es sich dabei doch um so etwas wie der südlichen Homberger Hausberg, der knapp 400 Meter über den Meeresspiegel liegt, und eine sehr schöne Rundumsicht bietet mit den bereits beschriebenen Ausblicken.
Anfang Oktober hat die Homberger Dorfgemeinschaft dort zwei sehr rustikale Holzbänke an einem großen Tisch aus Steinquadern so aufgestellt, dass man direkt nach Süden oder nach Südosten schaut, wenn man auf ihnen Platz nimmt. Doch nicht nur wegen der schönen Aussicht kann ein Abstecher zu den Bänken durchaus lohnenswert sein, denn der überaus liebevoll angelegte Aussichtspunkt bietet noch eine Besonderheit: eine Art Erdkühlschrank, der gut bestückt ist mit gekühlten Getränken. Diese gibt’s natürlich nicht umsonst, auf den Deckeln des ausgeklügelten Naturkühlschranks sind die Preise für Limo, Wasser, Bier und Co. vermerkt, das Kässchen befindet sich am Steintisch. Da der Aussichtspunkt in erster Linie von den Menschen aus Homberg angesteuert wird und der Erdkühlschrank so etwas wie ein Geheimtipp für durstige Wanderer ist, funktioniert das Angebot bislang tadellos.
Bislang scheinen die Homberger nicht von hinlosen Zeitgenossen heimgesucht zu werden, die nur Destruktives im Sinn haben. Das zeigt sich sehr deutlich am zweiten Hauptziel unseres Spaziergangs, der Pitzburg. Um diese zu erreichen, geht’s zunächst wieder zurück zu unserem Ausgangspunkt, den wir aber rechts liegen lassen und dem Wirtschaftsweg nach Nordosten für einen knappen Kilometer folgen. Bei der Pitzburg handelt es sich um eine sehr großzügig angelegte Grillhütte, wobei diese Bezeichnung eigentlich nur den ursprünglichen Verwendungszweck der Anlage beschreibt. Anfang der 1990er Jahre wurde die Hütte in Eigenregie von der Dorfgemeinschaft auf dem Gelände eines ehemaligen Steinbruchs errichtet und mit den Jahren die Anlage drumherum stetig erweitert. Noch heute zeugen von der industriellen Vergangenheit des Ortes zahlreiche Steinblöcke, die man dekorativ auf dem Gelände angeordnet hat, sowie ein ganz besonderer Aussichtspunkt, dem alten „Brecher“, von dem man wie von einem Balkon auf das Nordpfälzer Bergland blicken kann.
Heute bietet die Hütte in ihrem Inneren Platz für mehr als 70 Gäste, im Außenbereich wurde ein sehr schöner und funktionaler Kinderspielplatz angelegt, außerdem sorgt eine rustikale Freiluft-Kegelanlage für jede Menge Gaudi. Neben privaten Festlichkeiten wird an der Pitzburg seit einigen Jahren auch die Homberger Kerb’, der Vatertag an Christi Himmelfahrt, „Wannerschdaach“ am 27. Dezember und Silvester gefeiert. Im Rahmen der Dorferneuerung denkt man in Homberg derzeit darüber nach, die Pitzburg als Dorfkneipe regelmäßig zu bewirten, ein Angebot das nicht nur an lauen Sommerabend für Gäste auch von Außerhalb interessant sein dürfte.
Von Interesse sein könnte auch ein Abstecher auf den Schönborner Hof, der als Ortsteil zu Homberg gehört und sich etwas zwei Kilometer in Richtung Kirrweiler direkt an der L 373 befindet. Dort gibt es nämlich einen Hofladen, der an sieben Tagen in der Woche immer von 9 bis 19 Uhr geöffnet hat und ausschließlich regionale Produkte anbietet: Neben Fleisch, Wurst und Kartoffeln direkt vom Hof auch Eier, Nudeln sowie saisonal Obst und Gemüse von Höfen aus der näheren Umgebung. (Von Jürgen Link)

 

 

<- Zurück zur Übersicht