Studie über Nosferatu-Sichtungen veröffentlicht – Größere Verbreitung der Art als angenommen –

Sie ist nahezu überall: Die aus dem Mittelmeergebiet stammende Nosferatuspinne (Zoropsis spinimana) hat sich inzwischen in fast ganz Deutschland ausgebreitet. Eine erste Analyse der Funde, die auf NABU-naturgucker.de im Jahr 2022 gemeldet wurden, hat der Wissenschaft neue Erkenntnisse über das Vorkommen der Art in Deutschland und ihre Lebensweise gebracht. Die Ergebnisse sind nun als Studie im internationalen Fachmagazin Frontiers in Arachnid Science veröffentlicht worden.
Seit ihrer Entdeckung in Deutschland im Jahr 2005 hat sich die Nosferatu-Spinne rasant ausgebreitet. Auf dem Meldeportal von NABU-naturgucker.de waren im Herbst 2022 innerhalb weniger Wochen mehr als 25.000 neue Funde gemeldet worden. Über 20.000 Menschen haben sich seitdem an der Aktion beteiligt. „Inzwischen dürften sich diese Spinnen noch stärker weiterverbreitet haben“, so Gaby Schulemann-Maier von NABU-naturgucker und Co-Autorin der Studie. „Um die Ausbreitung auch weiterhin zu beobachten, freuen wir uns, wenn Sichtungen auf unserer Meldeplattform dokumentiert werden – am besten mit Foto.“
Die Auswertung der Daten zeigte, dass die Art 2022 bereits in nahezu allen Bundesländern verbreitet war. Nur in Mecklenburg-Vorpommern war die Nosferatu-Spinne noch eine Ausnahmeerscheinung. Schulemann-Maier: „Ein Fund geht nachweislich auf ein Individuum zurück, das unbemerkt im Gepäck von Reisenden aus Süddeutschland an die Ostsee mitgenommen worden war.“
Neben neuem Wissen zur Verbreitung der Nosferatu-Spinne verrät der Datenbestand auch viel aus ihrem Leben. Erwachsene Tiere sowie Jungspinnen kommen das ganze Jahr über in Deutschland vor. Den Winter verbringen sie gern in Gebäuden, etwa in Wohnhäusern und Garagen. Das Bildmaterial gibt Aufschluss über ökologische Aspekte wie verlängerte Paarungsaktivitäten und temperaturabhängige Entwicklungszeiten im Eikokon. Einige Fotos und Videos zeigen, dass sich
Nosferatu-Spinnen mitunter von anderen Spinnen ernähren, die auch größer sein können als sie selbst. Darüber hinaus fressen sie Fliegen und Falter. Wahrscheinlich ist das Beutespektrum aber noch viel größer. Wer hingegen die Nosferatu-Spinne jagt, ist bislang nicht geklärt.
(ps)

Meldungen über: www.NABU.de/Nosferatu

Foto: Nabu

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