– Ein Besuch der Kirche in Labach –

Heute stellen wir einen Ort in der Region vor, der kein Ausflugsziel im engeren Sinne ist. Vielmehr geht es um einen Platz, der Stille ausstrahlt, zur inneren Einkehr auffordert und damit gleichsam eine kurze Auszeit aus der Hektik des Alltags ermöglicht. Ziel ist die katholische Kirche Maria Himmelfahrt in Labach, dem nördlichen Ortsteil von Kropp-Labach auf der Sickinger Höhe.

Zur Kirche gehört der sie umgebende Friedhof, der im eigentlichen Sinne ein Kirchhof ist, Kirche und Kirchhof sind von einer achteckigen Mauer umgeben, durch die eine Eingangspforte gehört, die bis ins vorige Jahrhundert hinein als so genannte Totenrast genutzt wurde. Das Gesamtensemble ist in seiner Region ein einmaliges Baudenkmal, das unter Denkmalschutz steht und im Katalog der UNESCO als schützenswertes Baukunstwerk aufgeführt ist. Insbesondere die Grabgestaltung des Friedhofs, die den Forderungen des Denkmalschutzes nachkommt, erinnert zusammen mit Friedhofsmauer und der Eingangspforte an Kirchen, die man aus dem Alpenraum kennt und stellen sowohl optisch als auch von ihrer Wirkung auf den Betrachter her etwas Einmaliges in der Region dar.

Die Kirche, die sie umgebende achteckige Mauer und die Eingangspforte entstanden, so der Stand der Forschung, etwa in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts, worauf auch der gotische Baustil hinweist. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, die die Sanierung der Friedhofsmauer vor einigen Jahren mit einer namhaften Summe unterstützt hat, führt dazu aus: „Die niedrige Friedhofsmauer mit Torhäuschen und kreuzrippengewölbtem Durchgang, Eckstreben und Spitzhelm umgibt die Kirche weitläufig. Die malerisch inmitten des Friedhofs gelegene Kirche zählt zu den wichtigen pfälzischen Dorfkirchen des Mittelalters. Die bauzeitliche Friedhofsmauer gehört zu den seltenen erhaltenen Beispielen ihrer Art.“

Die erste Urkundliche Erwähnung einer Pfarrkirche in Labach datiert auf das Jahr 1309. Spolien im Kirchenschiff und Ausgrabungsfunde lassen darauf schließen, dass es einen romanischen Vorgängerbau zum heutigen gotischen Kirchenbau gegeben hat, so dass Labach schon vor 1300 eine wichtige Rolle als Pfarrort auf der Sickinger Höhe gespielt haben dürfte.
Bedauerlicherweise ist die Kirche heutzutage wie meist üblich außerhalb der Gottesdienstzeiten verschlossen, so dass man keinen Blick hinein werfen kann. Ein Besuch und ein stilles Verweilen des Kirchhofs lohnen sich jedoch auch bei verschlossener Kirchenpforte für alle diejenigen, die sich von der Jahrhunderte alten Geschichte des Orts und der Ruhe, die er ausstrahlt, für kurze Zeit gefangen nehmen lassen wollen. Zur Rast laden eine Bank neben dem Kirchturm ein, der wie die Friedhofsmauer acht Ecken hat – eine Zahl die in der christlichen Zahlenmystik eine wichtige Rolle zukommt. Zwei weitere Bänke stehen vor der Friedhofsmauer, allesamt sind sie nach Süden ausgerichtet.
Bekannt ist die Kirche bei Pferdefreunden als Startpunkt des Bruder-Konrad-Rittes nach Wallhalben, einer Wallfahrt zu Pferde, die bis zum Ausbruch der Corona-Pandemie immer am ersten Sonntag in Mai stattfand.
Die Kirche befindet sich am nordöstlichen Dorfrand von Labach am Ende der Kirchstraße. Parkplätze gibt es vor Ort. (red)

 

Mehr zur Historie der Kirche findet sich auf
https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-281172#id1

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