– Gemütliche Spazierrunde im Neunkirchener Wald –

Für unseren heutigen Ausflugstipp laden wir zu einer entspannten Spazierrunde nach Neunkirchen am Potzberg ein. Hauptziel ist der so genannte Schützenbrunnen, ein idyllischer Platz an der Südwestflanke des Potzberg-Massivs, an dem bis in die 1960er-Jahre hinein Wald- und Heimatfeste gefeiert wurden, der zwischenzeitlich im Dornröschenschlaf versank, in den letzten Jahren des vergangenen Jahrhunderts umfangreich saniert wurde und seit einiger Zeit vom Potzbergverein liebevoll betreut wird. Der Verein hat in den jüngsten Jahren die Wege am Potzberg überaus sorgfältig Beschildert, an interessanten Punkten wie am Schützenbrunnen hochinformative und vorbildliche recherchierte Infotafeln sowie Wanderkarten aufgestellt und zusätzlich an schönen Plätzen Bänke aufgestellt, die zum Verweilen lohnen.
Der gut drei Kilometer lange Rundweg führt über bestens ausgebaute Wald- und Wirtschaftswege, weshalb die Tour auch für Kinder- und/oder Bollerwagen gut geeignet ist. Trotzdem sollte festes Schuhwerk getragen werden, da der Weg über einige Stellen führt, in denen die Waldwege mit recht groben Schotter versehen sind, der sicherlich den Abtransport von Holz erleichtert, das Begehen aber gerade nicht zu einem Vergnügen macht.
Start und Ziel ist in der Ortslage von Neunkirchen, am Ende der Kirchbergstraße führt der Wirtschaftsweg zunächst in Richtung Sportplatz, den wir an der ersten Abzweigung allerdings links liegen lassen und nach Norden Richtung Potzberg und Richtung Wald wandern. An einem weiteren Abzweig weist eine erste auffällige Beschilderung Richtung Schützenbrunnen, der wir natürlich folgen. Eine sehr aussichtsreich aufgestellte Panormabank bietet unmittelbar am Waldrand eine schöne Fernsicht, im Südwesten lassen sich in der Ferne Quirnbach mit der großen Autobahnbrücke ausmachen – wir machen eine später eine kurze Abschlussrast auf der gemütlichen Bank.
Wenige Meter hinter dem Waldrand hat der Potzbergverein eine Landkarte aufgestellt, die einen guten Überblick über die ausgeschilderten Wandermöglichkeiten rund um den Potzberggipfel gibt, wenige später erreichen wir bereits am Schützenbrunnen an, der sich ein kleines Stück hangabwärts links des Weges befindet. Der Brunnen wurde zwischen 1996 und 1998 grundlegend renoviert und mit der jetzigen Brunnenfassung versehen. Bemerkenswert ist, dass der Brunnen auch nach Monaten extremer Trockenheit, die selbst zu einem Versiegen der Moselquelle in den Vogesen geführt hat, immer noch sprudelt. Eine vom Potzbergverein aufgestellte Infotafel gibt Auskünfte darüber, dass der Brunnen im Jahr 1894 unter der Regie des Forstamtsassesors Johann Moser (1855 bis 1922) erstmals angelegt wurde. Er ließ auch den Teich wenig unterhalb des Brunnens bauen. Die gesamte Anlage befindet sich auf der Abraumhalde einer ehemaligen Zinnobererzgrube, aus deren Tiefen das Brunnenwasser stammt, das allerdings für Mensch und Tier durchaus genießbar ist. Der Schützenbrunnen war früher Schauplatz zahlreicher Feste und wurde von den Alten Neunkirchenern gerne „unsere gute Stube im Grünen“ genannt.
Die gesamte Gewanne heißt „Hinterm guten Brunnen“ – ob sich der Name auf die Qualität des Wassers bezieht oder die Tatsache, dass die Quelle auch in extrem trockenen Jahren nicht versiegt, ist fraglich. Beachtenswert sind neben dem Brunnen auch eine Reihe mächtiger Douglasien, die ebenfalls unter der Regie von Johann Moser gepflanzt wurden und heute dank des günstigen Standorts zu überaus sehenswerten Bäumen herangewachsen sind, die hoffentlich noch lange stehen bleiben.
Der Schützenbrunnen bietet auch bei hochsommerlichen Temperaturen Schatten und ein Mikroklima, das etwas Kühler ist als die Umgebung, zudem macht die Anlage einen gepflegten Eindruck und ist durchaus einen kleinen Sonntagsspaziergang wert.
Diesen kann man noch etwas ausdehnen, wenn man den Wanderweg Richtung „Dreieckiger Stein“ folgt und sich an der darauffolgenden Weggabelung nach links wendet. Dieser Waldweg macht eine großzügige Schleife und führt nach einem guten Kilometer wieder zum Ausgangspunkt zurück. (red)

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